Praxisphilosophie

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Ich praktiziere seit 1982 als Tierarzt. Eine lange Zeit, in der sich große gesellschaftliche und natürlich auch medizinische Veränderungen ergeben haben. Dennoch gelten noch immer – und wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit – einige eherne Grundsätze, denen ich mich verpflichtet fühle und die mein tierärztliches Handeln bestimmen. Ein guter Tierarzt zeichnet sich durch profundes medizinisches Wissen und manuelle Geschicklichkeit, aber auch durch behutsamen und mitfühlenden Umgang mit seinen Patienten und deren Haltern aus.

Vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gesetzt!
Man hüte sich jedoch vor Über- und Unsinnsdiagnostik.

Basis bei der Untersuchung und Diagnosefindung sind stets die menschlichen Sinne. Die meisten aller Erkrankungen – das gilt auch für die Humanmedizin – lassen sich allein dadurch herausfinden, dass man seine Patienten eingehend und aufmerksam besieht, befühlt und behorcht und – lachen Sie nicht – beriecht. Erst danach kommen Laboruntersuchungen und Apparatemedizin.

Nihil nocere, d. h. niemals schaden! Bei jedweder Therapie, aber auch bei bestimmten diagnostischen Maßnahmen, ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältigst abzuwägen.

Die Nahrung sei Deine erste Medizin, sagte schon der alte Hippokrates. Auf die Tiere übertragen bedeutet dies, dass viele Erkrankungen durch artgerechte Fütterung und Haltung verhindert, gelindert oder auch behoben werden können.

Erkennen der Grenzen der persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Ich halte es für ein Stärke, in ehrlicher Selbsteinschätzung einzugestehen, wenn ein Fall von einem Spezialisten oder in einer Klinik besser untersucht oder behandelt werden könnte.

Hysterie, Panikmache und Hellseherei sind unheilvolle Bestandteile tierärztlichen Wirkens!

Das Wohlgefühl

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Medizinisches Wissen, chirurgisches Geschick und präzise Diagnostik sind sicher elementare Grundlagen eines guten Tierarztes , bedeuten aber noch lange nicht, dass sich die Patienten und Sie, liebe Tierhalter, in einer Praxis auch wohlfühlen.

Hierfür spielen Freundlichkeit gegenüber den Menschen und ein herzlicher und einfühlsamer Umgang mit den Tieren eine viel bedeutendere Rolle.

Darüber hinaus habe mir sehr genau überlegt, durch welche Maßnahmen in einer Praxis gute Gefühle geweckt werden können:

  • Durch Terminvergabe entstehen für Sie und ihre Lieblinge keine oder nur kurze Wartezeiten.

Falls Sie doch etwas warten müssen, können Sie:

  • sich an unserer kleinen Bar erfrischen (Kaffee, Apfelsaft, Mineralwasser, Apfelschorle)
  • in der Süddeutschen-Zeitung, im Stern oder diversen Tierzeitschriften schmökern
  • sich am bunten und friedvollen Treiben der Fische in unserem Aquarium erfreuen
  • das Leben auf der Großbeerenstraße durch die fein gravierten und großen Fenster beobachten
  • Alle Räume sind in warmen, gemütlichen Farben gehalten, die Fußböden rotbraun und die Türen und Rahmen dunkelbraun und naturbelassen.
    Im Wartezimmer können Katzenkörbe und Kleintierkäfige in Sitzhöhe auf speziellen Würfelelementen abgestellt werden.
  • Als Leckerlis gibt es für die Hunde getrocknete Rinderlunge oder Pansensticks, für die Katzen „Feinis“ (Ente, Granatapfelkerne, Katzenminze) und menschliche Leckermäuler dürfen gern aus unserer Bonboniere naschen.
  • Der metallene Behandlungstisch ist mit einer wärmenden und rutschfesten Gummimatte belegt.
  • Ganz ohne mein Zutun vermittelt das alte Gemäuer des Baumeisters Riehmer allein durch seine feudal massive, ja fast burgähnliche Struktur ein Gefühl von seliger Geborgenheit. Außerdem sorgt die Erdgeschosslage im Gebäude für leichten Zutritt und angenehme Temperaturen auch an sehr heißen Sommertagen.
  • Alle Räume habe ich mehrmals von einer Schamanin „reinigen“ und energetisch transformieren lassen. Im Sprechzimmer achtet das steinerne Drachenmädchen „Petruna“ zusätzlich darauf, dass ihren lebenden Tiergenossen nur Gutes widerfährt.

Auch wenn dies manchem wenig wissenschaftlich oder allzu esoterisch und spirituell anmuten mag, zeigt die Erfahrung, dass die allermeisten Tiere – auch die eher angstbeseelten – die Untersuchungen und Behandlungen mit großer Gelassenheit über sich ergehen lassen. Ich selbst bin darüber im Vergleich zu meiner vorherigen Praxis jedenfalls sehr erstaunt und viele Kunden sind äußerst verwundert, dass ihre kleinen Racker plötzlich so brav sind.

Honorargestaltung

Auch Tierärzte leben nicht von Luft und (Tier)Liebe. Eine Praxis muss nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt werden und einen existenzsichernden Gewinn erzielen. Um dieses Gewinnstreben nicht ganz den oftmals desaströsen Kräften des freien Marktes zu überlassen und Sie als Tierhalter vor Übervorteilung zu schützen, hat der Gesetzgeber eine Gebührenordnung verabschiedet, die für alle Tierärzte in Deutschland verbindlich gilt. Der uns bei der Honorargestaltung zugebilligte Spielraum liegt zwischen dem ein- bis dreifachen Satz, und darf nur in Ausnahmefällen und mit gesonderter schriftlicher Vereinbarung unter- oder überschritten werden.

In meiner Praxis werden die Leistungen transparent und centgenau über das Computerprogramm myANIWIN gemäß der gültigen GOT (Gebührenordnung für Tierärzte), die Medikamente gemäß der Arzneimittelpreisverordung abgerechnet. Sie können in bar sowie mit EC-, Visa- und Mastercard bezahlen. Selbstverständlich erhalten Sie jederzeit eine detaillierte, gedruckte Quittung.

Gestatten Sie mir den warnenden Hinweis, dass für viele tierärztliche Tätigkeiten bloße Preisvergleiche wenig aussagen oder gar irreführend sind. Selbst bei scheinbar einfachen Verrichtungen wie zB. einer Impfung sagt Ihnen der Preis nichts über die Art und Qualität der Impfstoffe und deren Wirkdauer, nichts über den Umfang der vorgeschriebenen körperlichen Untersuchung des Impflings, nichts über die Sorgfalt bei der Ausstellung des Impfpasses. Wie wollen Sie des weiteren durch telefonische Honorarabfragen den Fähigkeiten, dem Wissen und den Erfahrungen eines Tierarztes ihre unbezahlbare Bedeutung beimessen? Bei Operationen schließlich kann das sture Schielen auf die Kosten sehr schmerzhaft oder gar lebensgefährlich für Ihr Tier werden. Lassen Sie mich dies am Beispiel der Kastration eines Rüden in zwei Varianten veranschaulichen:

Natürlich kann man seinen Rüden minimalistisch nach Schema A kastrieren lassen und dabei eine Menge Geld sparen. Aber wie glauben Sie, würde Ihr Hund entscheiden? Und was gefiele Ihnen besser, wenn es um einen Eingriff am eigenen Leib ginge? Ich nehme an, die Antworten sind eindeutig.

Variante A Leistungsbeschreibung Variante B
nein Gründliche präoperative Untersuchung ja
nein Venöser Zugang (Braunüle) ja
nein Opiatanwendung zur optimalen Schmerzausschaltung ja
nein Inhalationsnarkose ja
nein Elektronische Überwachung der Vitalfunktionen ja
nein Skrotektomie Entfernung des Hodensackes zur Vermeidung einer Wundhöhle, geringerem Nachblutungsrisiko und deutlich besserer Heilung. ja
nein Postoperative Schmerztherapie ja
nein Intrakutannaht auf Wunsch
ca. 120 €   ca. 320 €